Vittorio Grigolo
Posté : 25 juin 2009, 15:13
www.opernglas.de
Herr Grigolo, Sie singen dieses Jahr bei den Festspielen von Orange den Alfredo in »La Traviata«. Voriges Jahr haben Sie dort bereits den Tenorpart im Verdi-Requiem gesungen. Was ist für Sie das Besondere an diesem Festival?
Orange ist für mich ein magischer Ort, so ähnlich wie die Arena von Verona. Es ist eines der Weltwunder, die man wirklich gesehen haben muss. Jeder Musikfan sollte zumindest einmal im Leben dorthin fahren. Dort zu singen, ist nicht immer leicht, denn oft gibt es viel Wind. Da muss man schon eine gut fokussierte Stimme haben, um sich durchsetzen zu können. Aber ich lasse mich davon nicht einschüchtern. Ich habe zu Beginn meiner Karriere viel in Pizzerien gesungen, drinnen und auch draußen, also habe ich in dieser Hinsicht einige Erfahrung.
Und was bedeutet Ihnen die Rolle des Alfredo?
Eigentlich wollte ich diese Partie ja gar nicht singen. Im Jahr 2000 habe ich sogar Franco Zeffirelli abgesagt, der sie mit mir in Busseto machen wollte. Ich glaube, ich habe diesen Charakter damals nicht verstanden. Ich dachte, Alfredo ist ein dümmlicher, schwacher Mensch. Und ich bin sehr leidenschaftlich, romantisch, auch reizbar. Ich habe auch meine weichen Seiten, aber vor allem auf der Bühne bin ich voller Energie. Da möchte ich immer den Helden spielen. Ich habe den Alfredo dann doch mit Zeffirelli gemacht, 2007 in Rom. Und da habe ich dann verstanden, dass Alfredo in Wirklichkeit ein starker Charakter ist. Natürlich hat er seine Schwächen, vor allem einen Vaterkomplex. Aber sich zum damaligen Zeitpunkt in eine Frau wie Violetta zu verlieben – ich meine, richtig zu verlieben, nicht ein Verhältnis zu haben, er will sie ja schließlich heiraten -, das verlangte schon einigen Mut. Manchmal kommt mir Alfredo wie Jesus vor, der Maria Magdalena umarmt, weil er in Violetta eine andere Form der Reinheit entdeckt. Und das wiederum ist eine besonders reife Form der Liebe. Um das zu verstehen, war ich 2000 einfach noch zu jung.
Herr Grigolo, Sie singen dieses Jahr bei den Festspielen von Orange den Alfredo in »La Traviata«. Voriges Jahr haben Sie dort bereits den Tenorpart im Verdi-Requiem gesungen. Was ist für Sie das Besondere an diesem Festival?
Orange ist für mich ein magischer Ort, so ähnlich wie die Arena von Verona. Es ist eines der Weltwunder, die man wirklich gesehen haben muss. Jeder Musikfan sollte zumindest einmal im Leben dorthin fahren. Dort zu singen, ist nicht immer leicht, denn oft gibt es viel Wind. Da muss man schon eine gut fokussierte Stimme haben, um sich durchsetzen zu können. Aber ich lasse mich davon nicht einschüchtern. Ich habe zu Beginn meiner Karriere viel in Pizzerien gesungen, drinnen und auch draußen, also habe ich in dieser Hinsicht einige Erfahrung.
Und was bedeutet Ihnen die Rolle des Alfredo?
Eigentlich wollte ich diese Partie ja gar nicht singen. Im Jahr 2000 habe ich sogar Franco Zeffirelli abgesagt, der sie mit mir in Busseto machen wollte. Ich glaube, ich habe diesen Charakter damals nicht verstanden. Ich dachte, Alfredo ist ein dümmlicher, schwacher Mensch. Und ich bin sehr leidenschaftlich, romantisch, auch reizbar. Ich habe auch meine weichen Seiten, aber vor allem auf der Bühne bin ich voller Energie. Da möchte ich immer den Helden spielen. Ich habe den Alfredo dann doch mit Zeffirelli gemacht, 2007 in Rom. Und da habe ich dann verstanden, dass Alfredo in Wirklichkeit ein starker Charakter ist. Natürlich hat er seine Schwächen, vor allem einen Vaterkomplex. Aber sich zum damaligen Zeitpunkt in eine Frau wie Violetta zu verlieben – ich meine, richtig zu verlieben, nicht ein Verhältnis zu haben, er will sie ja schließlich heiraten -, das verlangte schon einigen Mut. Manchmal kommt mir Alfredo wie Jesus vor, der Maria Magdalena umarmt, weil er in Violetta eine andere Form der Reinheit entdeckt. Und das wiederum ist eine besonders reife Form der Liebe. Um das zu verstehen, war ich 2000 einfach noch zu jung.